Mittwoch, 10. Februar 2010

In "Mofeld": Die Vorbereitungen für den Faschingsumzug am Sonntag laufen.......

Auf Hochtouren laufen gegenwärtig die Vorbereitungen für den großen Fastnachtsumzug am Sonntag in Mondfeld. Traditionell wird in den Tagen zuvor im ganzen Dorf an den Umzugswagen gesägt, gemalt und gezimmert, die Halle geschmückt, es werden Kostüme gefertigt und Auftritte geprobt. Voraussichtlich 33 Gruppen und zwölf größere Wagen werden an dem bekannten Spektakel teilnehmen, darunter auch närrische Abgesandte aus Nassig, Faulbach, Wertheim, Bettingen und Boxtal. Selbstverständlich mit von der Partie sind auch das Prinzenpaar, der Elferrat und ein mobiler Getränkeausschank. Die von den Zugteilnehmern dargestellten Themen sind bis Sonntag noch streng geheim.

Der Bau der Faschingswagen ist etwas, bei dem jeder Bewohner des Ortes mithelfen kann. Erfahrene Heimwerker sind natürlich besonders gern gesehen, ebenso wie die fachkundige Unterstützung von Mitarbeitern des örtlichen Malereibetriebs. Doch auch für handwerklich weniger versierte Hilfswillige findet sich immer ein geeigneter Posten, egal ob bei der Verpflegung der Bautruppen, der Gestaltung der Wagen oder der Beschaffung von Soundanlagen und Generatoren.

So verhält es sich auch bei dem mit dem Bau des Prinzenwagens beauftragten Team um Siegfried Geiger. Dieser stellt dazu nicht nur Scheune und Werkzeug zur Verfügung, sondern kann auch auf die Erfahrung aus Jahrzehnten des Faschingswagenbaus zurückgreifen.

Bei ihm packen Prinz Spence I. und Prinzessin Elli I. (Sven Kempf und Elli Geis) selbst mit an, um ihren fahrbaren "Zirkus Spencelli" inklusive Zirkuszelt als Bedachung herzustellen. Stefanie Grän, die an mehreren Faschingsprojekten beteiligt ist und ebenfalls mithilft, erklärte, was für sie das Schöne am Mondfelder Fasching ist: "Wir können hier viel auf die Beine stellen, weil fast jeder im Faschingsverein ist." Das gelte aber nicht nur für Alteingesessene. Im Gegensatz zu manch anderen Orten würden hier auch Zugezogene, falls von diesen erwünscht, bewusst in das geschäftige, närrische Treiben eingebunden.

Ein Paradebeispiel dafür ist ein weiterer Helfer des Prinzenteams, Dave Mizzi. Der Maschinenbauingenieur aus Ontario lebt seit fünf Monaten aus geschäftlichen Gründen in Mondfeld. Er spricht kein Wort Deutsch, und erst recht keine "Mofelder" Mundart. Das braucht er aber auch nicht, um mit anzupacken und sich in die gut Englisch sprechende Gruppe zu integrieren.

Mit dem Faschingsbrauch selbst weiß Dave Mizzi zwar noch nichts Rechtes anzufangen, "wirklich lustig" findet er das, was er bereits gesehen hat, aber auf jeden Fall.

Ein "Wanderarbeiter", der an mehreren Baustellen, vor allem aber beim Bierwagen mithilft, ist Stefan Schulz. Er kann ein Lied davon singen, dass die fertigen Wagen nicht nur schön aussehen, sondern auch eine ganze Reihe besonderer technischer Vorschriften erfüllen müssen. Dazu zählt auf jeden Fall ein Geländer. Das Nummernschild der Zugmaschine muss auf die Rückseite geschrieben werden. Sogar Details wie die zulässige Gesamtzahl von Passagieren und die maximale Bodenfreiheit der Verkleidung sind von staatlicher Seite vorgeschrieben und können beim Faschingsverein eingesehen werden.

Die Frage, warum er und seine Kollegen überhaupt ihre Wochenenden für den Bau der Wagen, für den nach Abzug des obligatorischen "Geräberes" (geselliges Beisammensein) je sechs bis zehn Stunden gemeinsamer Arbeit anfallen, opfern, beantwortete er mit einem Lächeln: "Man muss schon ein bisschen Idealismus mitbringen." Den brächten aber immer weniger Leute auf, am Ende seien es doch "immer die gleichen Gesichter", die man bei den Vorbereitungen treffe.

Auch der Vorsitzende der Mondfelder Faschingsgesellschaft, Günter Zenefels, bestätigte die Tendenz, dass neben zuverlässigen Helfern so banale Dinge wie Scheunen, in denen man basteln kann, sowie die landwirtschaftlichen Hänger und Traktoren für die Umzugswagen von Jahr zu Jahr knapper werden. Dennoch steht für die Narren fest: Auch diesmal wird "Mofeld" seinem Ruf als Faschings- und Fetenhochburg Wertheims mehr als gerecht werden.

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10. Februar 2010

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