Montag, 7. März 2011

Online.....

....sind die Umzugsbilder auf der FGM-Seite.

Rund 30 Gruppen machten sich auf den Weg durch die "Narrenhochburg" Mondfeld.............

Ob Ägypter, Römer, Griechen oder Spartaner: Fasching, so wie in Mofeld konn von denne kaaner": So stand es selbstbewusst auf einem Wagen zu lesen. Und nach diesem Wochenende ist man geneigt, das auch zu glauben. Vor allem nachdem sich "der Zug der fröhlichen Leute" durch die Hauptstraße des kleinen Ortes gewälzt und tausende Besucher ihm zugejubelt hatten.

Bevor es Plagiatsvorwürfe gibt: "Der Zug der fröhlichen Leute" findet im Original in Cottbus statt, aber warum sollte man das nicht auch über das Ereignis gestern in Mondfeld sagen, wenn es doch zutrifft.
Fröhliche Leute

gepard

Fröhlich waren sie alle, ob Mitwirkende oder Zuschauer. Sie hatten jede Menge Grund dazu. Da wäre zum einen, und vielleicht am wichtigsten, schon einmal das Wetter zu nennen. Das konnte man sich besser kaum wünschen, strahlte doch die Sonne vom blauen Himmel, und pünktlich als sich der närrische Lindwurm an der Maintalhalle in Bewegung setzte, legte sich auch noch der kalte Wind - oder man spürte ihn einfach nicht mehr. Ideale Bedingungen also für Spaß und gute Laune.

Viele Besucher hatten sich zudem nicht nur "einfach so" auf nach Mondfeld gemacht, sondern sich fantasievoll und farbenprächtig kostümiert. So kamen diesmal auch die Aktiven auf den Wagen und in den Fußgruppen auf ihre Kosten, denen sich ein herrliches Bild am Straßenrand bot.
Farbenprächtige Parade

Angeführt von den Henneburger Musikanten paradierten dann rund 30 Gruppen durch die kleine Faschingshochburg am Main. Ein erster Hingucker waren die "Hundemer Deifel", denen die "Umpferpforzer" Guggemusiker aber in nichts nachstanden.

Eine große Abordnung repräsentierte die WCW. In der Mitte des Weges hielt es Prinzessin Heike II. nicht mehr in ihrem Fahrzeug, sie hakte sich bei Oberwolf Heiko Krimmer ein und legte die restliche Strecke, winkend und "All Heul" rufend, lieber zu Fuß zurück. Mehr oder weniger notgedrungen folgte ihr Prinz Axel.

Noch mehr Ohren-, denn "nur" Augenschmaus waren die "Mondsee Harmonists" die an die guten alten Zeiten erinnerten, als Musik noch Musik war und nicht nur eine Abfolge elektronischer Töne. "Neros wilde Gesellen" durften im Zug ebenso wenig fehlen wie "Bens Hur".

Mit einer Mischung aus Ängstlichkeit und Neugierde, auf jeden Fall aber mit großen Augen nahmen kleine Zuschauer die Buchener Moorhexen mit ihren imposanten Masken in den Blick, und erst nach einigem Zögern wurden die zugereichten Bonbons dann doch angenommen. Gleich nach den "Böxler Frösch" wurden dioxinbelastete Eier aufs Korn genommen und die Futtermittelmafia gegeißelt - das einzige aktuelle Thema, das es in den Zug geschafft hatte.

Als der fröhliche Faschingszug seinen Ausgangspunkt wieder erreicht hatte, ging es an und in der Maintalhalle noch mal richtig in die Vollen: Gaudi bis zum Abwinken war angesagt. ek

Fränkische Nachrichten
07. März 2011

Faschingsgesellschaft bot über vier Stunden lang ein abwechslungsreiches Programm in der ausverkauften Maintalhalle

eroeffnung
Einen Abend voller guter Stimmung, Lachen und Frohsinn die ganze Nacht versprach der Präsident, und die Aktiven der Faschingsgesellschaft Mondfeld gaben sich alle Mühe, diese Zusage in die Tat umzusetzen und konnten sich dabei auf ihr Publikum in der am Freitag und Samstag jeweils ausverkauften Maintalhalle verlassen.

Ging man mit dem Motto "In Mofeld is en mords Radau und alle Götter schrein Helau" weit zurück in die Vergangenheit, so tummelte sich im Laufe der zwei Mal jeweils rund viereinhalb Stunden so viel Nachwuchs auf der Bühne, dass einem um die Zukunft des Faschings in der kleinen Gemeinde am Main nicht bange sein muss. Apropos Bühne: Die war zu Beginn fast völlig verwaist. Selbst Zeus war unsichtbar, nur aus dem "Off" hörte man seine Klagerufe.

Orakel

Lediglich das Orakel von Delphi hatte sich nicht, wie die anderen Himmelsbewohner, auf die Suche nach der ewigen Glückseligkeit begeben, die die Götter in einem fränkischen Dorf am Main zu finden hofften. Dass die "Flamme der Erkenntnis" dem Orakel ausgerechnet beim Blick in die nähere Zukunft, auf den 27. März, den Dienst versagte und partout kein Ergebnis vorhersagen wollte, mochte den in der ersten Reihe sitzenden Oberbürgermeister vielleicht ein wenig traurig gestimmt haben.

Wenn dem so gewesen war, dann hellte sich die trübe Stimmung aber schlagartig auf beim Gardemarsch der Prinzengarde. Unter anderem zur Eurovisionsfanfare legten die jungen Damen einen Tanz auf die Bretter, zu dem Präsident Günter Zenefels die treffende Bewertung einfiel, "wenn mir nicht die Worte fehlen würden, würde es mir die Sprache verschlagen". Gemeinsam mit der neuen Sitzungskapelle, dem "Steeäisel-Express", zündete das begeisterte Publikum die erste von vielen Raketen des Abends.

Begeistert war auch Gernot Hildenbrand, und zwar von der Aussicht, endlich einmal Faschingsprinz werden zu können. Doch da schien ihm seine Barbara einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen, obwohl sogar die Kinder des Paares die Idee offensichtlich gut fanden. Bevor aus der "besseren Hälfte" endlich "ihre Lieblichkeit wurde", entpuppte sie sich erst einmal als "ihre Kratzbürste". Die Aussicht auf Küsse vom Sitzungspräsidenten stimmte sie dann aber endlich um.

Die Stimmung des vergangenen Sommers zauberten die "Möfelder Wicke" mühelos mit "Waka, Waka" noch einmal in die Maintalhalle. Kochshows im deutschen Fernsehen gibt es wie Sand am Meer. Nun eroberten sie auch die Mondfelder Faschingsbühne. Die Mitglieder des "Club Linsenrainer" kredenzten ein närrisch, musikalisches Drei-Gänge-Menü. Erst ein wenig "versalzen" auf Westernhagens "Sexy", gelang die Würzmischung dann schon viel besser, als sie aus "Angie" von den Rolling Stones "Hähnchen" machten. Und vollends mundete der Auftritt, als die "Linsenrainer" den berühmten "Krumbeernsalat" servierten. Als Dessert zum Jubiläum, laut Präsident "Zeni" stehen die "Linsenrainer" seit einem Vierteljahrhundert im Fasching auf der Bühne, kam noch die "Porno-Moni von Silvio Berlusconi" auf den Tisch.

Debüt gefeiert

Nach den "alten Hasen" feierten die "Sandfrösch" ihr Debüt, eine durchaus gelungene Kooperation von Mondfelder und Boxtaler Narren. Da sinnierten "Adonis" und "Hera" unter anderem über die Erotik männlicher Brustbehaarung und auf die Frage von "ihr" an "ihn", was ihn denn noch an ihr reize, kam die trockene Antwort: "Jedes Wort!" Ein Hingucker waren die Karikaturen, mit denen Rene Roth die einzelnen Themen jeweils "vorgezeichnet" hatte.

Seit Jahren gehören ihre Auftritte zu den Höhepunkten der Bunten Abende in Mondfeld, und die "Moondancer" enttäuschten die Erwartungen auch diesmal nicht. Im Gegenteil. Mit Musik aus der Hochzeit der Disco-Bewegung und schrillen Flower-Power-Kostümen brachte die Gruppe die Halle zum Kochen. Und das "i-Tüpfelchen" waren die "Junior-Moondancer", die sich nahtlos in den Tanz der "Großen" einfügten und für zusätzlichen frischen Wind sorgten.

OB Stefan Mikulicz, Ortsvorsteher Hans Spachmann und die Repräsentanten des Reicholzheimer Narrenclubs durften sich dann ihre Orden abholen und ein paar Streicheleinheiten für die Akteure abliefern. Mit dem "traditionellen Wortduell der Präsidenten" von FGM und RNC ging es in die Pause.

An deren Ende man sich gar nicht erst hinzusetzen brauchte, denn der Auftritt der Elferratsgarde war eigentlich "Standing Ovations" wert. Zu Madonnas "Hung up" wurde ein Gardemarsch geboten, der Staunen machte. Jedes Jahr scheinen sich die Trainerinnen, und das gilt so auch für die Prinzengarde, neue, noch kompliziertere Schrittfolgen und Bewegungen einfallen zu lassen, die von den Mädchen mit scheinbarer Leichtigkeit auf die Bühne gezaubert werden.

Und noch eine neue Gruppe im Mondfelder Fasching: "Fishermans Rock", ein Quartett aus drei jugendlichen Mitgliedern und dem Vorsitzenden des Angelsportvereins. Als die vier aus dem Queen-Klassiker "We will rock you" aber "Wir wollen Stimmung" machten, waren sie mit dem Publikum schnell einig, und das mischte fröhlich mit. Als Tempeltänzerinnen bewiesen die "Nachtkrabbe", dass die den "Rhythm of the Night" im Blut haben.

Große Gestik und Mimik

Große Gestik, große Mimik - große Klappe. Er kam, sah und siegte. Büttenredner Bernd Herberich, übrigens der einzige seiner Art an diesem Abend, plauderte munter darüber, was alles los sein könnte "wenn ich heut euer Cäsar wär". Und der Kanadier Dave Mizzi untermauerte jede Ankündigung des "Imperators" höchst musikalisch - sehr zur Gaudi des Publikums. Wolfgang Amadeus Mozart war ein musikalisches Genie, Eberhard Roth ist ein närrisches. Was passiert, wenn beide Figuren miteinander verschmelzen? "Lachmuskelkater". Dafür waren die "Ohrwürmer" auch in diesem Jahr wieder die Garanten. Wie sagte doch das "Wolferl"? "Die Welt wär so schön ohne Pflichten. Auf die Weiber tu ich nicht verzichten." Aus dem "Skandal im Sperrbezirk" wurde ein "Skandal um Wolfgang". Und schweren Herzens ließ der OB zum abschließenden Falco-Hit "Amadeus" seine Frau Annette in den Händen des Schwerenöters Wolfgang-Eberhard-Amadeus-Roth-Mozart davonziehen.

"Mit krumme Füß und Baüch sou fett", diese Ankündigung von Günter Zenefels konnte nur eines heißen: "Einzug für unser Männerballett." 50 vor Christus - da war doch mal was? Ach ja, ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Denkste! Auch die "Trampelbube" wissen natürlich, wie die Geschichte weitergeht und setzten sie in rasanter, akrobatischer Choreografie um. Da tobte noch einmal der Saal, stürmisch wurden Zugaben verlangt. Allerdings vergeblich. So etwas gibt es in Mondfeld eben nicht. Bleibt nur, sich aufs nächste Jahr zu freuen. ek
Fränkische Nachrichten
07. März 2011

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