Faschingsgesellschaft bot über vier Stunden lang ein abwechslungsreiches Programm in der ausverkauften Maintalhalle

eroeffnung
Einen Abend voller guter Stimmung, Lachen und Frohsinn die ganze Nacht versprach der Präsident, und die Aktiven der Faschingsgesellschaft Mondfeld gaben sich alle Mühe, diese Zusage in die Tat umzusetzen und konnten sich dabei auf ihr Publikum in der am Freitag und Samstag jeweils ausverkauften Maintalhalle verlassen.

Ging man mit dem Motto "In Mofeld is en mords Radau und alle Götter schrein Helau" weit zurück in die Vergangenheit, so tummelte sich im Laufe der zwei Mal jeweils rund viereinhalb Stunden so viel Nachwuchs auf der Bühne, dass einem um die Zukunft des Faschings in der kleinen Gemeinde am Main nicht bange sein muss. Apropos Bühne: Die war zu Beginn fast völlig verwaist. Selbst Zeus war unsichtbar, nur aus dem "Off" hörte man seine Klagerufe.

Orakel

Lediglich das Orakel von Delphi hatte sich nicht, wie die anderen Himmelsbewohner, auf die Suche nach der ewigen Glückseligkeit begeben, die die Götter in einem fränkischen Dorf am Main zu finden hofften. Dass die "Flamme der Erkenntnis" dem Orakel ausgerechnet beim Blick in die nähere Zukunft, auf den 27. März, den Dienst versagte und partout kein Ergebnis vorhersagen wollte, mochte den in der ersten Reihe sitzenden Oberbürgermeister vielleicht ein wenig traurig gestimmt haben.

Wenn dem so gewesen war, dann hellte sich die trübe Stimmung aber schlagartig auf beim Gardemarsch der Prinzengarde. Unter anderem zur Eurovisionsfanfare legten die jungen Damen einen Tanz auf die Bretter, zu dem Präsident Günter Zenefels die treffende Bewertung einfiel, "wenn mir nicht die Worte fehlen würden, würde es mir die Sprache verschlagen". Gemeinsam mit der neuen Sitzungskapelle, dem "Steeäisel-Express", zündete das begeisterte Publikum die erste von vielen Raketen des Abends.

Begeistert war auch Gernot Hildenbrand, und zwar von der Aussicht, endlich einmal Faschingsprinz werden zu können. Doch da schien ihm seine Barbara einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen, obwohl sogar die Kinder des Paares die Idee offensichtlich gut fanden. Bevor aus der "besseren Hälfte" endlich "ihre Lieblichkeit wurde", entpuppte sie sich erst einmal als "ihre Kratzbürste". Die Aussicht auf Küsse vom Sitzungspräsidenten stimmte sie dann aber endlich um.

Die Stimmung des vergangenen Sommers zauberten die "Möfelder Wicke" mühelos mit "Waka, Waka" noch einmal in die Maintalhalle. Kochshows im deutschen Fernsehen gibt es wie Sand am Meer. Nun eroberten sie auch die Mondfelder Faschingsbühne. Die Mitglieder des "Club Linsenrainer" kredenzten ein närrisch, musikalisches Drei-Gänge-Menü. Erst ein wenig "versalzen" auf Westernhagens "Sexy", gelang die Würzmischung dann schon viel besser, als sie aus "Angie" von den Rolling Stones "Hähnchen" machten. Und vollends mundete der Auftritt, als die "Linsenrainer" den berühmten "Krumbeernsalat" servierten. Als Dessert zum Jubiläum, laut Präsident "Zeni" stehen die "Linsenrainer" seit einem Vierteljahrhundert im Fasching auf der Bühne, kam noch die "Porno-Moni von Silvio Berlusconi" auf den Tisch.

Debüt gefeiert

Nach den "alten Hasen" feierten die "Sandfrösch" ihr Debüt, eine durchaus gelungene Kooperation von Mondfelder und Boxtaler Narren. Da sinnierten "Adonis" und "Hera" unter anderem über die Erotik männlicher Brustbehaarung und auf die Frage von "ihr" an "ihn", was ihn denn noch an ihr reize, kam die trockene Antwort: "Jedes Wort!" Ein Hingucker waren die Karikaturen, mit denen Rene Roth die einzelnen Themen jeweils "vorgezeichnet" hatte.

Seit Jahren gehören ihre Auftritte zu den Höhepunkten der Bunten Abende in Mondfeld, und die "Moondancer" enttäuschten die Erwartungen auch diesmal nicht. Im Gegenteil. Mit Musik aus der Hochzeit der Disco-Bewegung und schrillen Flower-Power-Kostümen brachte die Gruppe die Halle zum Kochen. Und das "i-Tüpfelchen" waren die "Junior-Moondancer", die sich nahtlos in den Tanz der "Großen" einfügten und für zusätzlichen frischen Wind sorgten.

OB Stefan Mikulicz, Ortsvorsteher Hans Spachmann und die Repräsentanten des Reicholzheimer Narrenclubs durften sich dann ihre Orden abholen und ein paar Streicheleinheiten für die Akteure abliefern. Mit dem "traditionellen Wortduell der Präsidenten" von FGM und RNC ging es in die Pause.

An deren Ende man sich gar nicht erst hinzusetzen brauchte, denn der Auftritt der Elferratsgarde war eigentlich "Standing Ovations" wert. Zu Madonnas "Hung up" wurde ein Gardemarsch geboten, der Staunen machte. Jedes Jahr scheinen sich die Trainerinnen, und das gilt so auch für die Prinzengarde, neue, noch kompliziertere Schrittfolgen und Bewegungen einfallen zu lassen, die von den Mädchen mit scheinbarer Leichtigkeit auf die Bühne gezaubert werden.

Und noch eine neue Gruppe im Mondfelder Fasching: "Fishermans Rock", ein Quartett aus drei jugendlichen Mitgliedern und dem Vorsitzenden des Angelsportvereins. Als die vier aus dem Queen-Klassiker "We will rock you" aber "Wir wollen Stimmung" machten, waren sie mit dem Publikum schnell einig, und das mischte fröhlich mit. Als Tempeltänzerinnen bewiesen die "Nachtkrabbe", dass die den "Rhythm of the Night" im Blut haben.

Große Gestik und Mimik

Große Gestik, große Mimik - große Klappe. Er kam, sah und siegte. Büttenredner Bernd Herberich, übrigens der einzige seiner Art an diesem Abend, plauderte munter darüber, was alles los sein könnte "wenn ich heut euer Cäsar wär". Und der Kanadier Dave Mizzi untermauerte jede Ankündigung des "Imperators" höchst musikalisch - sehr zur Gaudi des Publikums. Wolfgang Amadeus Mozart war ein musikalisches Genie, Eberhard Roth ist ein närrisches. Was passiert, wenn beide Figuren miteinander verschmelzen? "Lachmuskelkater". Dafür waren die "Ohrwürmer" auch in diesem Jahr wieder die Garanten. Wie sagte doch das "Wolferl"? "Die Welt wär so schön ohne Pflichten. Auf die Weiber tu ich nicht verzichten." Aus dem "Skandal im Sperrbezirk" wurde ein "Skandal um Wolfgang". Und schweren Herzens ließ der OB zum abschließenden Falco-Hit "Amadeus" seine Frau Annette in den Händen des Schwerenöters Wolfgang-Eberhard-Amadeus-Roth-Mozart davonziehen.

"Mit krumme Füß und Baüch sou fett", diese Ankündigung von Günter Zenefels konnte nur eines heißen: "Einzug für unser Männerballett." 50 vor Christus - da war doch mal was? Ach ja, ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Denkste! Auch die "Trampelbube" wissen natürlich, wie die Geschichte weitergeht und setzten sie in rasanter, akrobatischer Choreografie um. Da tobte noch einmal der Saal, stürmisch wurden Zugaben verlangt. Allerdings vergeblich. So etwas gibt es in Mondfeld eben nicht. Bleibt nur, sich aufs nächste Jahr zu freuen. ek
Fränkische Nachrichten
07. März 2011

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