Rund 30 Gruppen machten sich auf den Weg durch die "Narrenhochburg" Mondfeld.............

Ob Ägypter, Römer, Griechen oder Spartaner: Fasching, so wie in Mofeld konn von denne kaaner": So stand es selbstbewusst auf einem Wagen zu lesen. Und nach diesem Wochenende ist man geneigt, das auch zu glauben. Vor allem nachdem sich "der Zug der fröhlichen Leute" durch die Hauptstraße des kleinen Ortes gewälzt und tausende Besucher ihm zugejubelt hatten.

Bevor es Plagiatsvorwürfe gibt: "Der Zug der fröhlichen Leute" findet im Original in Cottbus statt, aber warum sollte man das nicht auch über das Ereignis gestern in Mondfeld sagen, wenn es doch zutrifft.
Fröhliche Leute

gepard

Fröhlich waren sie alle, ob Mitwirkende oder Zuschauer. Sie hatten jede Menge Grund dazu. Da wäre zum einen, und vielleicht am wichtigsten, schon einmal das Wetter zu nennen. Das konnte man sich besser kaum wünschen, strahlte doch die Sonne vom blauen Himmel, und pünktlich als sich der närrische Lindwurm an der Maintalhalle in Bewegung setzte, legte sich auch noch der kalte Wind - oder man spürte ihn einfach nicht mehr. Ideale Bedingungen also für Spaß und gute Laune.

Viele Besucher hatten sich zudem nicht nur "einfach so" auf nach Mondfeld gemacht, sondern sich fantasievoll und farbenprächtig kostümiert. So kamen diesmal auch die Aktiven auf den Wagen und in den Fußgruppen auf ihre Kosten, denen sich ein herrliches Bild am Straßenrand bot.
Farbenprächtige Parade

Angeführt von den Henneburger Musikanten paradierten dann rund 30 Gruppen durch die kleine Faschingshochburg am Main. Ein erster Hingucker waren die "Hundemer Deifel", denen die "Umpferpforzer" Guggemusiker aber in nichts nachstanden.

Eine große Abordnung repräsentierte die WCW. In der Mitte des Weges hielt es Prinzessin Heike II. nicht mehr in ihrem Fahrzeug, sie hakte sich bei Oberwolf Heiko Krimmer ein und legte die restliche Strecke, winkend und "All Heul" rufend, lieber zu Fuß zurück. Mehr oder weniger notgedrungen folgte ihr Prinz Axel.

Noch mehr Ohren-, denn "nur" Augenschmaus waren die "Mondsee Harmonists" die an die guten alten Zeiten erinnerten, als Musik noch Musik war und nicht nur eine Abfolge elektronischer Töne. "Neros wilde Gesellen" durften im Zug ebenso wenig fehlen wie "Bens Hur".

Mit einer Mischung aus Ängstlichkeit und Neugierde, auf jeden Fall aber mit großen Augen nahmen kleine Zuschauer die Buchener Moorhexen mit ihren imposanten Masken in den Blick, und erst nach einigem Zögern wurden die zugereichten Bonbons dann doch angenommen. Gleich nach den "Böxler Frösch" wurden dioxinbelastete Eier aufs Korn genommen und die Futtermittelmafia gegeißelt - das einzige aktuelle Thema, das es in den Zug geschafft hatte.

Als der fröhliche Faschingszug seinen Ausgangspunkt wieder erreicht hatte, ging es an und in der Maintalhalle noch mal richtig in die Vollen: Gaudi bis zum Abwinken war angesagt. ek

Fränkische Nachrichten
07. März 2011

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