Freitag, 3. September 2010

aus dem Ortschaftsrat.......

Thema im Ortschaftsrat: Misstrauen gegen geplante Anlage zum Umschlag nicht gefährlicher Abfälle sowie Lagerung von Schrotten
Von Mondfeld ist "da nicht die Rede"

Noch ist es eine Industrieruine. Doch nach vorliegenden Planungen soll auf das Gelände der ehemaligen "Otavi" zwischen Stadtprozelten und Dorfprozelten neues Leben einziehen. Skeptisch steht man dem Vorhaben in der bayerischen Nachbarschaft auf der anderen Mainseite, im badischen Mondfeld, gegenüber, wie in der Sitzung des Ortschaftsrates am Dienstag deutlich wurde. Wenig Erfreuliches hatte Ortsvorsteher Hans Spachmann auch beim Dauerthema "Landesstraße 2310" zu berichten. Für in der Ortschaft geforderte Verbesserungen gibt es laut Straßenbauverwaltung derzeit "keine Realisierungsperspektive".
Lagerung und Umschlag

Im einstigen Perlitwerk "Otavi" soll eine "Anlage zum zeitweiligen Umschlag nicht gefährlicher Abfälle sowie der Lagerung von Eisen- und Nichteisenschrotten" entstehen. Von einer Firma aus Mainaschaff solle in zwei Hallen Eisen geschreddert und zeitweise zwischengelagert werden, schilderte der Ortsvorsteher.

Er sprach von maximal 1450 Tonnen Eisenschrott und 500 Tonnen nicht gefährlicher Abfälle. Die Anlage solle von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr am Abend betrieben, das Material auf der Straße an- und abtransportiert werden. Dies lasse eine Zunahme des Verkehrs erwarten, befürchtete Spachmann, außerdem Lärm- und Staubbelastung.

Nach den ihm vorliegenden Unterlagen gebe es für Stadtprozelten keine Beeinträchtigungen, "von uns ist da nicht die Rede". Geplant sei ferner, vorhandene Silos abzureißen und nicht überdachte Außenboxen zur Lagerung neu zu bauen. Er gehe davon aus, "dass das Ding genehmigt wird", sah der Ortsvorsteher kaum mehr Möglichkeiten für Mondfeld, als Bedenken zu äußern.

Auch Ortschaftsrat Heinz Krauter meinte, "stoppen werden wir das wohl nicht können". Sowohl aus dem Gremium, als auch aus den Reihen der Zuschauer war deutliches Misstrauen gegen die Planung spürbar. So wird der Ortschaftsrat auch nicht zustimmen, so lange die Auswirkungen auf Mondfeld nicht untersucht sind. Er werde entsprechende Emissionsberechnungen einfordern, versicherte Spachmann.
Dauerproblematik

Nur mühsam konnte der Ortsvorsteher seinen Ärger unterdrücken, als er den neuen Sachstand in der Dauerproblematik L 2310 referierte. Er habe der Straßenmeisterei einen Brief geschrieben und darin die Situation dargelegt, schilderte Spachmann. "Die Straße setzt sich, es bilden sich Pfützen, Gullydeckel sind zusammengefahren und klappern, Hausfassaden werden durch Spritzwasser beschädigt", fasste er zusammen. Dazu komme der Lärm.

Die Antwort der Straßenbauverwaltung in Tauberbischofsheim sei "sehr ernüchternd" gewesen. Derartige Gebrauchsminderungen gebe es in anderen Ortsdurchfahrten auch. Deren Zustand sei zum Teil sehr viel schlimmer als in Mondfeld, deshalb - und wegen fehlender Mittel - sei "momentan keine Realisierungsperspektive für Verbesserungen darstellbar".

Angesichts dessen könne er "jeden nur dazu ermuntern, den Herren in Tauberbischofsheim einmal auf die Füße zu treten", forderte Spachmann. Die Antwort sei "eine Frechheit" und "geht einfach zu weit". Es sei "eine Unverfrorenheit sondergleichen, was sich Landesbehörden zum Teil erlauben".

Ortschaftsrat Bernd Schneider meinte, dann sollten wenigstens Geschwindigkeitsbegrenzungen angeordnet werden. Sein Kollege Heinz Krauter hatte beobachtet, dass man "sogar innerorts überholt wird, wenn man selbst Tempo 50 fährt".
Autos an Straße parken

Unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" kam die Landesstraße noch einmal zur Sprache, diesmal in Bezug auf Lärmbelästigungen und wiederum die Geschwindigkeit. "Im Augenblick fällt mir kein Hebel ein", gestand Spachmann.

Schneider meinte, es helfe, Autos an der Straße zu parken und dadurch den Durchgangsverkehr zu bremsen. In Dietenhan gebe es eine Verkehrsinsel, wunderte sich Krauter. Dort, so der Ortsvorsteher, handele es sich um einen anderen Straßentyp. ek

Fränkische Nachrichten
02. September 2010

Im Ortschaftsrat: Überlegungen zur Verlegung der Staatsstraße 2315 sorgen für Unmut
Das Mainvorland würde "übelst verschandelt"

Noch ist es zwar "nicht so heiß, dass es nicht gegessen werden könnte", wie Ortsvorsteher Hans Spachmann bildhaft versicherte. Aber: Wenn die Planungen im benachbarten Stadtprozelten in die Tat umgesetzt werden, dann hat das auch auf Mondfeld Auswirkungen. Auf der bayerischen Mainseite gibt es konkrete Überlegungen, die Staatsstraße 2315, die hier die Ortsdurchfahrt bildet, in das Mainvorland zu verlegen. Die neue Trasse soll gleichzeitig als Hochwasserschutz dienen.

Mit der Thematik befasste sich nun der Ortschaftsrat und bekräftigte dabei Anliegen, die von einem Vertreter der Stadt Wertheim bereits bei einer Besprechung im Juni in Aschaffenburg vorgebracht worden waren. So befürchtet man zunehmenden Verkehrslärm, stärkere Belastungen bei Hochwasser und nicht zuletzt auch mögliche Beeinträchtigungen des Fährverkehrs auf dem Main.

Zwei Varianten gebe es, erläuterte Spachmann. Eine längere und eine kürzere, wobei erstere, die von der "Brasselburg" bis ans Ortsende Richtung Dorfprozelten über rund 3,1 Kilometer führt, offensichtlich favorisiert werde. Diese sehe vor, dass die neue Straße über weite Strecken auf Höhe des jetzigen Bahndammes verlaufe und sei damit "ein Bauwerk, das das Mainvorland übelst verschandelt", kritisierte der Ortsvorsteher. "Wir können uns an fünf Fingern abzählen, wohin die Emissionen gehen", befürchtete er weiter. Von Schallschutz für Mondfeld sei aber im Moment noch nicht die Rede.

Der Ortsvorsteher sah auch den Fährbetrieb gefährdet und erwartete, dass der Main sich bei Hochwasser mehr auf Mondfelder Seite ausbreiten werde. Allerdings, so räumte er ein, sei die Planung noch mit mehreren Unbekannten behaftet.

"Gerüchte, die besagen, das sei alles längst genehmigt, sind schlicht und ergreifend falsch." Von Seiten der Stadt seien bei besagtem Gespräch in Aschaffenburg die Bedenken vorgebracht und von den Verantwortlichen zugesagt worden, dass die Belange berücksichtigt würden und ihren Niederschlag im Planfeststellungsverfahren finden. Dies sei dann auch der richtige Zeitpunkt für förmliche Einwendungen, "zum jetzigen Zeitpunkt können wir gar nichts machen". Wann das Vorhaben realisiert werde, sei noch mehr als ungewiss. "Es wird noch lange dauern, bis es weitergeht", mutmaßte Spachmann auch angesichts der Kosten, die er mit geschätzten 13 Millionen Euro bezifferte.

Für ihn sei auch nicht nachvollziehbar, so der Redner weiter, wie Stadtprozelten mit einer Verlegung der Durchfahrt den Ortskern beleben wolle.

Gar "illusorisch und hirnrissig" nannte er die Absicht, mit einer Ertüchtigung der Staatsstraße und Ortsumgehungen von Faulbach bis Kirschfurt eine Entlastungsachse für die Autobahn schaffen zu wollen.

Gleichwohl bat der Ortsvorsteher darum, "die Bälle flach zu halten". Man müsse "aufpassen, dass uns nichts entgeht, haben aber getan, was zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist". ek

Fränkische Nachrichten
02. September 2010

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