Mathilde Grein wird 100 Jahre

Das besondere Glück, auf ein ganzes Jahrhundert zurückzublicken, hat Mathilde Grein aus Mondfeld. Damit ist die Jubilarin, die am morgigen Sonntag ihren 100. Geburtstag feiert, die älteste Bewohnerin ihres Heimatortes.

Geboren wurde sie am 23. März 1914 in dem Haus, in dem sie noch heute wohnt. Dort wuchs sie als jüngstes von vier Kindern des Försters Josef Kilian Roth und der Hausfrau Rosa auf. Von 1920 bis 1928 besuchte sie die Volksschule Mondfeld. "Ich bin die Einzige aus meiner Klasse, die noch lebt", stellt sie fest und zeigt dabei auf das alte Klassenfoto an der Wand.

Die Jubilarin kann sich sogar an ein Gedicht erinnern, das sie 1928 zur Einweihung der Mondfelder Wasserversorgung aufsagte. "Endlich ist der Tag gekommen . . .", begann sie und trug im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten mühelos die Strophen vor. "Die Wasserversorgung war damals ganz wichtig", erinnert sie sich, denn vorher habe man das Wasser mit Budden am Brunnen holen müssen.

Auch an ihre Kindheit, die um die Zeit des Ersten Weltkriegs lag, hat Mathilde Grein noch viele Erinnerungen. "Während des Ersten Weltkriegs waren bei uns in der Scheune Soldaten untergebracht. Auf die war ich als Kind natürlich neugierig", so die Jubilarin.

Gut im Gedächtnis geblieben ist ihr ebenso die Hyperinflation mit Brotpreisen von mehreren Milliarden Reichsmark im Jahr 1923. "Das Geld hatten wir in einer grünen Tasche aus gepresstem Papier." Auch Graf Zeppelin ist ihr ein Begriff. "Der flog auch einmal über Mondfeld", so die Jubilarin.

Nach der Volksschule besuchte die Jubilarin noch zwei Jahre die Kochschule in Boxtal. Danach half sie in der elterlichen Landwirtschaft mit, denn die Familie hatte viele Nutztiere. Außerdem arbeitete sie einige Monate im Jahr in einem Garten im Wald, wo man Pflanzen anzog. "Das war bei der Jagdhütte Diana", erklärt sie detailliert den Standort.
Gemeinsame Urlaube

Ihren Ehemann, den Mondfelder Otto Grein, heiratete sie am 13. Juni 1938 im Ort. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Gerne erinnert sich die Jubilarin auch an die gemeinsamen Urlaube mit ihrem Mann. "Die führten uns nach Südtirol, Kärnten und ins Zillertal", schwärmt sie. Eine weitere Leidenschaft war die Gartenarbeit. "Mein Mann und ich waren beide Blumenliebhaber", erklärt sie. Ihr Mann verstarb 1988. Seither lebt sie alleine und wird von ihren Töchtern, die beide in der direkten Nähe wohnen, versorgt. Heute liest sie noch täglich die Zeitung und informiert sich über das Geschehen im Ort und weltweit.

Zu den Gratulanten zum 100. Geburtstag gehören unter anderem fünf Enkel und zehn Urenkel. Gefeiert wird im engsten Familienkreis.

Die Fränkischen Nachrichten schließen sich den vielen Glückwünschen zu diesem besonderen Ehrentag gerne an. bdg
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 22.03.2014

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