Donnerstag, 9. Januar 2014

Aus der Ortschaft....

Blickfang, Naherholungsgebiet und Badeplatz: Der Mondsee in Mondfeld ist weit über die Grenzen des Ortes bei vielen Nutzern beliebt. Was weniger bekannt ist, der See ist auch Ort der biologischen Vielfalt. Der Umweltbeauftragte der Stadt Wertheim, Jens Rögener, bezeichnete ihn, im Gespräch mit den FN , als "eines der wichtigsten Naturgebiete Wertheims".

Die Geschichte des Sees geht zurück ins Jahr 1960. Damals begann die Firma Weber aus Miltenberg auf dem Gelände mit dem Abbau von Sand und Kies. Nach Beendigung entstand ein sogenannter Baggersee mit konstantem Wasserstand. Die Rekultivierungsmaßnahmen durch die Firma Weber waren 1975 abgeschlossen.

Um das Jahr 1978 zeigte der Sportfischerverein Mondfeld Interesse an der Bewirtschaftung und Nutzung der Seefläche. Ein erster Vertrag wurde damals zwischen dem Verein und der Firma Weber geschlossen. Im gleichen Jahr wurde die Stadt Wertheim Eigentümerin des Areals und verpachtete die Fischereirechte auf zwölf Jahre an den Sportfischerverein. Diese Verpachtung besteht noch immer. Von Anfang an gehörten auch umfangreiche Aufgaben zu diesem Pachtverhältnis.

Im Gespräch mit den FN beschrieb Vorsitzender Stefan Schulz einige der Tätigkeiten, die der Fischerverein leistet. "Jährlich werden die zwei Zuläufe zum See gereinigt, um ein Versiegen der Quellen zu verhindern. Außerdem befreien wir den Schilfgürtel von Weiden, um das Schilf zu erhalten." Des Weiteren werden Schneisen in den Bewuchs geschlagen. Diese dienen dazu, den See besser zu belüften. Und sie tragen dazu bei, dass die Passanten den See vom Weg aus sehen können.

Der Verein kümmert sich ebenso um den Bereich rund um seine Fischerhütte. Jährlich werden rund 100 bis 150 ehrenamtliche Stunden geleistet, in manchen Jahren auch wesentlich mehr. Schulz erinnerte sich unter anderem an das Jahr 2009, als der Quellenbereich nach Vorgabe des Umweltamtes komplett aufbereitet wurde, oder an eine große Pflanzaktion in den Schneisen 2012. Weiterhin sorgen die Angler dafür, dass der See immer wieder mit Fischen besetzt wird. Im vergangenen Jahr setzte man zum Beispiel Weißfische und Karpfen ein.
Naturschutzzone

Der Verein hat nach Vorgaben der Stadt Wertheim auch die Naturschutzzone, der dritte Teil des Areals, eingerichtet. Das Mondseeareal bietet damit einer Vielzahl von einzigartigen Tier- und Pflanzenarten Schutz und Lebensraum. Da gibt es zum einen den Lebensraum "Stillgewässer", Ausgangspunkt einer sogenannten Verlandungsreihe. Diese umfasst neben der freien Wasserfläche auch die daran landwärts anschließenden ständig überstauten Wasserpflanzenbestände, die Röhrichte der Wechselwasserzone, aber auch die Auwälder. Hier findet man neben der Erdkröte und dem Hecht ebenso kleine Tiere wie die Heidelibelle.

Der zweite Bereich der Wechselwasserzone ist durch einen stark schwankenden Wasserstand gekennzeichnet. Hier befinden sich seltene Pflanzenarten wie das Schlammkraut oder der Rote Fuchsschwanz. Zum Erhalt dieses Bereichs trägt das gelegentliche Entfernen von Gehölz bei. In Röhricht und Riede finden verschiedene Pflanzen- und Tierarten wie etwa die Ringelnatter ihren Lebensraum.

Am Rand des Sees finden sich Sandmagerrasen oder magere Wiesen über Sandböden. Hier leben unter anderem Zauneidechse und der Bienenwolf, eine Wespenart. Bei den Gewächsen ist die Sand-Grasnelke interessant, sie ist in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht. Ihre Hauptvorkommen für das Bundesland liegen in Wertheim und Freudenberg. Um diese Vielfalt zu schützen, wurde das Areal zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Es enthält zusätzlich viele Biotope, die nach dem Landesnaturschutzgesetz besonders geschützt sind.

Aber nicht nur für Flora und Fauna ist der See ein angenehmer Ort. Seit 1985 ist ein Teil der Wasserfläche als Badebereich ausgewiesen, der gemäß laufender mikrobiologischer Kontrollen auch eine gute Wasserqualität zum Baden aufweist. Auch für Spaziergänger bietet das Areal, nach Ansicht von Schulz, eine tolle Atmosphäre: "Der See ist für alle Mondfelder und Wertheimer eines der schönsten Naherholungsgebiete in der Region. Nichts kann einen Spaziergang bei Sonnenaufgang an unserem Mondsee ersetzen."

Probleme macht der See eher selten. "In extrem heißen Sommern kann es aufgrund des Wasserverlustes durch Verdunsten und die hohe Badebelastung zu vermehrter Algenbildung und zum Fischsterben kommen. Das müsste 2009 so gewesen sein", so Schulz. Die meisten Probleme würden jedoch Menschen verursachen, die unsachgemäß in die Natur eingreifen. "Ein Problem sind auch nicht angeleinte Hunde, die in den Naturschutzbereich eindringen. Dort liegen Rehe mit ihren Jungen, die dann bei der Aufzucht gestört werden. Ebenso werden die Schwäne beim Brüten gestört."

Hier hat der Vorsitzende einen Wunsch: "Die Erhaltung dieses wunderschönen Naherholungsgebietes für alle. Hier sind das Miteinander und der Respekt vor der Natur gefordert. Nur so können wir das erhalten." Um dies zu erreichen, hat Schulz eine Bitte an alle Nutzer des Seegebiets: "Der Erhalt ist nur möglich, wenn die Seeordnung eingehalten wird. Hier sind alle aufgefordert, die gerne am See sind, Ordnungswidrigkeiten bei den Verursachern anzusprechen." bdg
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 04.01.2014

Zum See:
Die gesamte Wasserfläche des Mondsees hat eine Größe von 97 200 Quadratmetern, die Wassertiefe erreicht bis zu 4,5 Meter.

Bei der Nutzung des Sees ist die "Rechtsverordnung über die Nutzung des Mondsees" der Stadt Wertheim einzuhalten. Über deren Inhalt und die Lebensräume am Mondsee informieren zwei Informationstafeln, die von der Stadtverwaltung Wertheim und Ortsverwaltung Mondfeld erarbeitet wurden.

Das Baden ist vom 1. Mai bis 30. September im Bereich der ausgewiesenen Badezone erlaubt. Eine Badeaufsicht ist nicht vorhanden. Generell verboten ist das Zelten und Campen, das Abbrennen von Lagerfeuern und das Grillen sowie das Windsurfen und Befahren des Sees mit Wasserfahrzeugen. Außerdem müssen Hunde an der Leine geführt werden und dürfen nicht im See gebadet werden.

Auch das Betreten des zugefrorenen Sees und damit das Eislaufen ist nicht gestattet, da die Tragfähigkeit der Eisschicht des Mondsees nicht kontrolliert wird. bdg

Aus der Ortschaft....

Ein wenig aufgeregt waren die 18 Teilnehmer zwischen sieben und zehn Jahren der Aktion "Gerichte aus aller Welt" im Rahmen der Forscherferien des Stadtjugendrings Wertheim schon, denn dieses Mal galt es, für ihre Eltern und Geschwister zu kochen. Insgesamt hatten sich für den Nachmittag über 50 Gäste angekündigt, die sich auf ein Büfett mit Gerichten aus Norwegen, Russland, Kasachstan, Korea und der Türkei freuten. Die Kochaktion, die im Pfarr- und Jugendheim Mondfeld stattfand, wurde von Mitgliedern des Vereins Mosaik Wertheim unterstützt.

Wie es von den Verantwortlichen des Stadtjugendrings hieß, wollten die Eltern schon bei vielen Kochaktionen einmal probieren, was die Jungköche kredenzt haben. Diesen Wunsch habe man ihnen nun erfüllen wollen. Darüber hinaus wollte man, gemäß dem Motto der Forscherferien "Welten entdecken", den Kindern Einblick in Gerichte und Kultur anderer Länder geben und so ihre Toleranz fördern.

So traf man sich bereits am Vormittag, um 13 verschiedene Gerichte zuzubereiten. Es gab unter anderem einen koreanischen Möhrensalat, Beparmak, das ist das kasachische Nationalgericht, mit Entenfleisch und Pelmeni, das sind russische Maultaschen. Dazu wurde eine kalte Gemüsesoße gereicht. Aus Norwegen stammte Lefse, dabei handelt es sich um Teigfladen, die in der Pfanne gebacken werden, Sursil, süß-sauer eingelegte Heringe oder Trollcreme aus Sahne und Preiselbeeren.

Auch die türkische Küche hatte viel zu bieten, so gab es zum Beispiel Bulgursalat, gefüllte Teigtaschen mit dem Namen Börek oder gefüllte Paprika und Weinblätter. Um dies alles zuzubereiten, mussten die jungen Forscher nicht nur viel Gemüse schnippeln und Zutaten mischen. Sie hatten vor allem viel Teig geknetet und ausgerollt. Dabei übernahmen die Kinder, angeleitet durch die vier Betreuer, die aus verschiedenen Ländern stammten, alle Aufgaben vom Abwiegen der Zutaten bis hin zum richtigen Garen. So waren sie am Ende richtig stolz auf das Geschaffene.

Aber auch der Abend für die Eltern wurde von den Teilnehmern gestaltet. Neben einem Film über die Forscherferienaktionen 2013 gab es viele kurze Vorträge der Kinder. Hier bei stellten sie nicht nur die Gerichte vor, sie erklärten den Eltern auch genau die vielen Aufgaben, die sie am Tag gemeistert hatten. Unterstützt wurde dies durch Fotos, die während der Aktion entstanden waren. Die Gäste erfuhren zudem etwas über die Länder, aus denen das Essen stammte. So informierten die jungen Referenten über Lage, Fläche und Einwohnerzahl, aber auch über Sprache und Namensherkunft der Länder oder deren Landschaft. Danach konnte international geschlemmt werden, wobei die Kinder viel Lob von ihren Familien erhielten. Gerne nahmen die Teilnehmer die Rezepte mit nach Hause, wo sie sicher das ein oder andere wieder kochen werden.

Am Ende waren sowohl die Betreuer als auch die Kinder glücklich über die gelungene Veranstaltung des Stadtjugendrings. bdg
© Fränkische Nachrichten, Samstag, 04.01.2014

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