Montag, 13. Januar 2014

Aus der Ortschaft....

"A mords großes Spektakulum feiern man des Joar", stellte Bernd Herberich vom Festkomitee "800 Jahre Mondfeld" mit Blick auf das Jubiläumsjahr fest, als er am Samstag den Neujahrsempfang der Ortschaft in der Maintalhalle eröffnete. Dass man sich für die nächsten Monate viel vorgenommen hat, zeigte bereits das Programm des Abends.

"Dieses Jubiläum gilt vor allem den Mondfelder Bürgerinnen und Bürgern und deren Vorfahren, die hier lebten", erklärte Herberich verbunden mit der Gratulation: "Herzlichen Glückwunsch Mondfeld."

Ortsvorsteher Hans Spachmann freute sich über das rege Interesse am Empfang, denn die Halle war voll besetzt. "Es ist soweit. Wir wollen heute den Startschuss für unsere 800-Jahr-Feier geben. Wir haben ein Jahr vor uns, das viele Herausforderungen für uns bereithält", kündigte er an. Seinen Dank sprach er allen an der Veranstaltung Beteiligten vor und hinter den Kulissen aus. Vor allem hob er Bernd Herberich als Hauptorganisator des Abends aus. Weiter überbrachte er die Glückwünsche der Bürgermeisterin von Stadtprozelten, Claudia Kappes.
Veranstaltungen während des Jubiläumsjahrs „800 Jahre Mondfeld“

Beim Mondfelder Neujahrsempfang konnten sich die Gäste auch über die Veranstaltungen informieren, die neben dem Festwochenende geplant sind.

An Donnerstag, 17. April, um 18 Uhr trifft man sich zum "Welle kibbe", wobei es um "Wellen" und Besen aus Reisig geht.

Am Mittwoch, 30. April, findet ab 19 Uhr ein "Ziehwagenrennen" statt. Dabei sollen Zweierteams gegeneinander antreten.

Im Frühjahr werden Fotografen an den Mondfelder Häusern klingeln, um die Bürger für eine Ausstellung am Festwochenende zu fotografieren. Das Ganze läuft unter dem Motto "Geb Mofeld däi Gsicht".

Am Donnerstag, 29. Mai, wird am "olde Schüdzehaus" das Theaterstück "Die Soach vom Richelsta" aufgeführt. Beginn ist um 11 Uhr.

Im Juli ist eine Futterer-Ausstellung mit Vortrag vorgesehen. Dazu werden noch Werke der Künstler als Leihgabe gesucht. Wer für die Schau etwas zur Verfügung stellen kann, soll sich bei Wolfgang Runge oder Bernd Herberich melden.

Spachmann warf auch einen Blick zurück und nannte einige Beispiele dafür, was vor 800 Jahren in Deutschland und der Welt geschah. Es blieb jedoch nicht bei einem kurzen Abriss. Denn als Experte für die Mondfelder Geschichte hatte man den Wertheimer Stadtarchivar Wolfram Berner gewinnen können.

Nachdem die Flötengruppe Mondfeld (Leitung Katja Roth) die Stücke "All I have to do is dream" und "It's my live" intoniert hatte, überbrachte Bürgermeister Wolfgang Stein die Grüße von Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, der Schirmherr der Jubiläumsveranstaltungen ist, sowie der gesamten Großen Kreisstadt. Den Bürgern sprach er für das rege Interesse am ersten Mondfelder Neujahrsempfang ein großes Lob aus: "Die Mondfelder sind dabei, dem Neujahrsempfang der Stadt Konkurrenz zu machen," bekannte er humorvoll.

Solche Empfänge seien auch immer Zeit zu Rück- und Ausblick, so Stein. Er stellte er fest, dass Mondfeld eine Ortschaft mit intaktem Gemeinwesen sei, in der man spüre, dass sich die Menschen wohlfühlen. Was das aktuelle Jahr betreffe, sei Mondfeld mehrfach im Haushalt der Stadt vertreten. "Hauptthema wird aber die 800-Jahr-Feier sein, die das ganze Jahr überlagert", betonte Stein. Der Empfang mache schon Lust auf mehr. Der Bürgermeister: "Wir können uns auf vieles freuen". Den Einwohnern wünschte er dann eine tolle Feier und viele schöne Begegnungen sowie ein "herzliches Glückauf und alles Gute."

Weiter ging es mit dem Lied "So war mein Leben" und der "Alpenländische Popbalade", vorgetragen vom Männergesangverein Mondfeld (Leitung Gerhard Scheurich).

Höhepunkt des Abends war die Vorstellung der Urkunde, in der Mondfeld erstmals erwähnt wird. Wolfram Berner hatte das Original aus dem Archiv mitgebracht. Gut geschützt in einem Schaukasten konnten alle Interessierten das wichtige Stück bewundern. Zum näheren Betrachten gab es eine große Kopie.

"Zukunft braucht Vergangenheit" hob der Stadtarchivar einleitend die Bedeutung der Archive hervor. Zudem präsentierte er die Mainleitkarte von 1593, auf der der Main von Wertheim bis Bürgstadt stilistisch dargestellt ist. Auf dieser findet sich die wohl älteste bildliche Darstellung der Ortschaft Mondfeld. "Diese ist der Abbildung auf ihrem heutigen Festwappen sehr ähnlich", stellte Wolfram Berner fest.

Nun ging er auf die Urkunde aus dem Jahr 1214 ein. Genau genommen wurde in dieser nicht der Ort selbst, sondern einer seiner ersten Bürger erwähnt. Bei dem Dokument handelt es sich um eine Schenkungsurkunde, die auf einem der damaligen Zeit entsprechenden Formular erstellt wurde. Dabei geht es um die Schenkung verschiedener Ländereien an das Kloster Bronnbach. Diese sollte dem Seelenheil des Schenkers und dessen Bruder zugute kommen.

Die Urkunde trägt das Siegel von Albert von Thiefe. Als Beauftragter zur Umsetzung der Schenkung wird Konrad von Klingenberg genannt. Auch Friedrich II. habe als römisch-deutscher Kaiser Eingang in die Urkunde gefunden. Denn die Angabe des Datums orientierte sich an den Perioden der damaligen Herrscher, erklärte Berner. Sicherlich am interessantesten für die heutigen Mondfelder sei jedoch einer der Zeugen: ein Mann aus "Mahenvelt", dessen Vater aus Stadtprozelten stammte.

Bei dieser kurzen Erwähnung handelte es sich um die bedeutende Ersterwähnung des Ortes, so der Archivar. Sicherlich habe es aber schon früher Einwohner gab, die aber zuvor noch nirgends erwähnt waren, so Berner. Und da in der Urkunde von dem Mann aus "Mahenvelt" leider kein Vorname eingetragen sei, empfahl er den Zuhörern scherzend: "Sie können während des Jubiläumsjahrs ja verschiedene Vornamen einsetzen."

Im Anschluss hatte Bernd Herberich eine Überraschung parat. Musikalisch begleitet von Werner und Moni Grein stimmten alle Gäste gemeinsam die Mondfelder Version des "Unterfrankenlieds" an. Darin wurden neben dem Main als Grenze von Odenwald und Spessart auch die Henneburg und der Riegelstein besungen. Den Abschluss des Programms bildeten Fotos und Videoaufnahmen mit Mondfelder Motiven aus früheren Zeiten. Weiter konnten sich die Besucher alte Bilder und Objekte aus dem Ort ansehen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend auch vom Musikverein "Frisch auf" Großheubach (Vorsitzender Helmut Flicker). bdg
© Fränkische Nachrichten, Montag, 13.01.2014

Bilder unter: www.800jahre-mondfeld.de

Aktuelle Beiträge

Update...
Der erste Bote für 2019 ist jetzt auf dem Marktplatz...
Rene Roth - 3. Januar, 22:06
Update...
Der erste Bote für 2019 ist jetzt auf dem Marktplatz...
Rene Roth - 3. Januar, 22:06
Update...
Der letzte Bote für dieses Jahr ist jetzt auf dem Marktplatz...
Rene Roth - 9. Dezember, 20:19
Update...
Der 9. Ortsbote ist auf dem "Marktplatz" online gestellt.
Rene Roth - 4. September, 19:18
Update...
Der 9. Ortsbote ist auf dem "Marktplatz" online gestellt.
Rene Roth - 4. September, 19:18

Archiv

Januar 2014
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
10
11
12
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Credits

Status

Online seit 7086 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 3. Januar, 22:06