Publikum war bei Kerwepredigt gefordert

Zünftig gefeiert: Auch ein der Rettungskapsel entstiegener chilenischer Bergmann war dabei

Wenn in der Maintalhalle in Mondfeld ein chilenischer Bergarbeiter aus einer Rettungskapsel steigt und dem Kerwepfarrer eine Flasche Schnaps überreicht, dann wird in Mondfeld Kerwe gefeiert. Die Kerwegesellschaft hatte sich heuer einiges einfallen lassen.

Bereits am Freitagnachmittag zog die illustre Gesellschaft, ausgerüstet mit Leiterwagen und diversen Vermessungsgeräten, durch die Ortschaft. Angeführt von Kerwepfarrer Eberhard Roth und der Kerwemagd Inga Larsen aus Klingerthausen (Lars Spielvogel) lud man die Bevölkerung zum Ausgraben der "Frau Kirchweih" ein.

Beim feierlichen Kirchweihgottesdienst am Samstagabend freute sich Pfarrer Jürgen Banschbach darüber, dass zahlreiche Kerwe-Meedli und Kerwe-Borsche in die St.-Martin-Kirche gekommen waren, um das Patrozinium in Verbindung mit dem Kirchweihgottesdienst zu feiern.

Mit Fackeln zogen die Gottesdienstbesucher dann samt Kerwegesellschaft zur Maintalhalle. Kerwepfarrer Eberhard Roth, freute sich, dass man heuer wieder eine lebende Gans in der Kötze präsentieren konnte. Da es in vergangener Zeit immer wieder "Predigtschläfer" bei seinem jährlichen Bericht über Missstände und wichtige und witzige Ereignisse gegeben hatte, änderte er seine Taktik und involvierte die Zuhörer bei seinem interaktiven Vortrag. Mitdenken, mitmachen und mitsingen waren angesagt.

"Es geht zu bei uns wie in Afrika, keine Tankstelle, keine Post, kein Tante-Emma-Laden mehr", stellte Roth fest, denn "ein Ringel Fleischwurst gibt es beim Elektriker nicht". So kam ans Tageslicht, dass sich Ortsvorsteher Hans Spachmann nasse Füße holte, als er seine frisch gesetzten Apfelbäume gießen wollte. Er hatte dabei die Kanister im Kofferraum nicht verschlossen, so dass ihm eine Flutwelle aus dem Auto entgegenkam. Welche Folgen es haben kann, wenn die Eheleute nicht miteinander reden und so die Heizöltanks im tiefsten Winter leer sind, verriet der "Geistliche" ebenfalls.

Mit Freuden erinnerte er an einen Schwank aus der Fastnachtzeit. Damals hatten die "Nachtkrabben" dafür gesorgt, dass die Musikanlage in der Kühlanlage der Halle gelandet ist. Die Lachmuskeln der Zuhörer wurden ebenso bei der Geschichte vom brennenden Pinsel des Fährmanns strapaziert.

Flüssigkeit spielte auch eine Rolle, als ein Mondfelder den frisch gekelterten Apfelwein ins Fass im Keller laufen ließ, ohne allerdings den Hahn am Fass zu schließen. "Befüllst du ein Fass, mach's Hähnle zu", lautete der Tipp vom Kerwepfarrer.

Nach Roths Vortrag war es Zeit für die Grabungs- und Vermessungsingenieure. Sie schafften es, dass ein chilenischer Bergarbeiter (Heinz Krauter) aus einer Rettungskapsel stieg und die Kerwe in Form einer Flasche Hochprozentigem mitbrachte.

Für weiteren Nervenkitzel sorgte das Austanzen der Kerwegans. Über 30 Tanzpaare machten mit. Ins Finale kamen Maria und Uwe Scherf sowie Conny und Klaus Trabold. Der Wecker klingelte letztendlich bei den Trabolds, die sich über einen Verzehrgutschein freuten. Für Stimmung sorgte an diesem unterhaltsamen Abend das "Duo Grein". gher

Fränkische Nachrichten
08. November 2010

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